13. Dezember 2013

Fundgrube: Blogs zum Klimawandel

David Pachali hat vergangene Woche auf Carta einen hervorragenden Beitrag mit dem Titel "Gibt es eine deutsche Klimablogosphäre?" veröffentlicht. Die Liste an einschlägigen Blogs, die er zusammengetragen hat, ist beeindruckend, so beispielsweise diejenigen von Klimaforschern:
  • Die von den Klimaforschern Stefan Rahmstorf und Andreas Levermann vom Potsdam-Institut und dem Leibniz-Meeresforscher Martin Visbeck geführte Klimalounge
  • Das Umweltforsch-Blog auf der Scilogs-Plattform. Der Klimaökonom Reimund Schwarze vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, weitere UFZ-Forscher und Gastautor/innen nehmen hier vor allem wirtschaftliche Aspekte und internationale Klimapolitik in den Blick – oder betrachten etwa die Klimaverhandlungen auch einmal spieltheoretisch
  • Die Klimazwiebel, die von den Helmholtz-Meeresforscher/innen Hans von Storch, Birgit Hünicke, Werner Krauss und weiteren Autoren geführt wird. Besonders Vermischungen von Forschung und Politik werden hier kritisch betrachtet; die Autor/innen suchen die Debatte mit allen Lagern
  • Die Beiträge von Klimaforschern der ETH Zürich wie Reto Knutti oder Anthony Patt im Zukunftsblog der Hochschule. Das thematisch breiter aufgestellte Blog hat im Oktober das ETH-Klimablog abgelöst
  • Primaklima bei den Scienceblogs: Auch Autor Georg Hoffmann kommt aus der Forschung, das Blog hat aber einen eher pointierten Tonfall, nimmt Vorträge auseinander oder widmet sich dem „Umweltbundesamtsbroschürenentrüstungszug”
  • Auch das von Jürgen und Klaus Ragaller geführte Klimablog, Letzterer ehemals Direktor bei ABB und bei der Schweizer Akademie der Technischen Wissenschaften tätig, nimmt vor allem Neues aus den Klimawissenschaften in den Blick
Zusätzlich listet Pachali noch Blogs aus den Bereichen Klimapolitik und weitere Quellen auf, wie beispielsweise den an dieser Stelle bereits vorgestellten Blog "Grüne Geschäfte" von Zeit Online.

19. August 2013

Nachhaltigkeit auf dem Weg zum politischen Grundwert

Das im Zitat angesprochene Wahlplakat von 1979
In einem eben erschienenen Aufsatz zeichnet Lothar Probst den Weg des Konzepts der Nachhaltigkeit vom Nischendasein über den Status einer regulativen Leitidee hin zu einem politischen Grundwert nach. Der Aufsatz mit dem Titel "Nachhaltigkeit als politischer Wert" ist in der Zeitschrift "Aus Politik und Zeitgeschichte" (34-36/2013, S. 48-52) erschienen und steht auf der Website der Bundeszentrale für politische Bildung im Volltext zur Verfügung. Probst schreibt:
"Bemerkenswert ist (...), dass die volkswirtschaftliche Dimension von Nachhaltigkeit erst über den ökologischen Umweg auch von der Ökonomie wieder als handlungsleitendes Prinzip entdeckt wurde. Das hat damit zu tun, dass in den vergangenen Jahrzehnten in wirtschafts- und finanzpolitischen Diskursen ein zentraler Kerngedanke von Nachhaltigkeit stärker an Einfluss gewonnen hat – die Verantwortung für nachkommende Generationen. Die Grünen vermochten es in ihrem ersten Wahlkampf zur Europawahl 1979, diesen Kerngedanken symbolisch in einem Wahlplakat zu bündeln, das heute noch als gelungene visuelle Verkörperung von Nachhaltigkeit gelesen werden kann. Vor dem Hintergrund einer von Kinderhand gemalten Kulisse aus Bäumen, Blumen, Vögeln und einer strahlenden Sonne steht: "Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt." Dass diese Botschaft in der Folgezeit einen Resonanzboden fand, lag auch daran, dass sie an die christliche Schöpfungsgeschichte und damit an christliche Werte anschlussfähig war."

18. August 2013

Time-lapse Filme zeigen Rückgang des Eises

Es hat sich herumgesprochen, dass der Rückgang der Gletscher zugleich Indikator, Ursache und Folge des Klimawandels ist. Der Fotograf James Balog erlaubt uns in einem faszinierenden TED Talk, dem Klimawandel zuzuschauen.

14. August 2013

Debatte um Wachstum, Wohlstand, Nachhaltigkeit

Marianne Birkholz, Wikimedia Commons
Es ist unübersehbar: Die Debatte hat sich ihrem Kern genähert, der auch an dieser Stelle immer wieder thematisiert wurde, nämlich dem Verhältnis von Wachstum, Wohlstand und Nachhaltigkeit. Lassen sich diese Ziele miteinander vereinbaren oder widersprechen sie sich? Kann Nachhaltigkeit nur erreicht werden, wenn auf Wachstum und Wohlstand verzichtet wird oder ist "green growth" möglich?

Wie umstritten diese Fragen sind, haben die Beratungen der Enquete-Kommission des Bundestags "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität" gezeigt, die es nicht geschafft hat, zur Rolle des Wachstums einen gemeinsamen Bericht vorzulegen. Die Website der Kommission stellt trotzdem für alle an der Debatte Interessierten eine wahre Fundgrube dar. Ob sich das von der Kommission vorgeschlagene neue Konzept für Wohlstandsmessung ("W3-Wohlstandsindikatoren") durchsetzen und das BIP ersetzen kann, bleibt abzuwarten.

Die Kernfragen der Debatte liegen an der Schnittstelle verschiedener Disziplinen, weswegen es nicht überraschen kann, dass sich agora42 als "philosophisches Wirtschaftsmagazin" der Thematik annimmt. Die aktuelle Ausgabe 02/2013 widmet sich dem Thema "Wohlstand", frühere Ausgaben sind ebenfalls einschlägig (01/2012: Nachhaltigkeit, 04/2011: Fortschritt, 01/2010: Wachstum).

Auch die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) deren Angebot an dieser Stelle wiederholt empfohlen wurde, legt regelmäßig einschlägige Titel auf, zuletzt den von Harald Welzer und Stephan Rammler herausgegebenen Band "Der FUTURZWEI-Zukunftsalmanach 2013. Geschichten vom guten Umgang mit der Welt":
"Wachstum lautet vielfach das Mantra unserer Lebensweise – oft ohne Rücksicht auf Zukunftsfähigkeit. Rufe nach einer Kurskorrektur werden als unrealistisch oder schädlich abgetan. Das Buch zeigt, dass es im Sinne einer lebenswerten Zukunft aber tatsächlich anders geht, auch innerhalb bestehender Strukturen" (bpb-Website - hier kann das Buch für 4,50 EUR bestellt werden).
Weitere Bücher aus dem Angebot der BpB sind unter anderem:
Interessante Debattenbeiträge erscheinen auch regelmäßig im WiWo Green-Blog, zuletzt beispielsweise:
Auch die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "Internationale Politik" nimmt sich aus der politikwissenschaftlichen Perspektive des Themas an. Das Schwerpunktthema der Ausgabe Juli/August 2013 lautet "Wachsen, aber wie?".

Abschließend sei noch auf zwei lesenswerte Neuerscheinungen hingewiesen:

  

2. Mai 2013

BpB: Online-Dossier zum Thema Klimawandel

Die Bundeszentrale für politische Bildung (www.bpb.de) hat das in Zusammenarbeit mit dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie und dem Deutschen Hygiene-Museum erstellte Online-Dossier zur Thema Klimawandel um weitere Abschnitte ergänzt. Der Inhalt in der Übersicht:

Startseite des Online-Dossiers Klimawandel

14. April 2013

Klimawandel - "the science is clear"

Seit vielen Jahren versucht James Hansen, ein führender Klimaforscher, einer breiteren Öffentlichkeit darzulegen, wie dringlich es ist, sofort Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen, denn die Fakten sind klar, so betont er immer wieder. Die Prognosen, die er 1981 zusammen mit Kollegen in "Science" veröffentlicht hat, sind zwischenzeitlich alle eingetroffen - "the science is clear":

17. März 2013

Freiburger Umweltkonvent internationaler Umweltpreisträger

Heute ist die "2nd International Convention of Environmental Laureates" in Freiburg zu Ende gegangen. Gekommen waren rund 80 Umweltpreisträger aus aller Welt. Dokumentiert findet man die Konferenz auf der Website des Veranstalters, der European Environment Foundation. Dort kann man sich auch das wichtigste Ergebnis der Zusammenkunft herunterladen, einen 3-seitigen "CALL FOR ACTION TO POLICY MAKERS AND PIONEERS OF CHANGE".

5. März 2013

Kann diese Idee den Klimawandel stoppen?

Auf der TED Konferenz letzte Woche hat Allan Savory einen außerordentlich bemerkenswerten Vortrag gehalten mit dem Titel: "How to green the world's deserts and reverse climate change". Während es sonst beim Thema Klimawandel wenig Anlass zu Optimismus gibt und sich  Katastrophenszenarien aneinander reihen, zeigt dieser Vortrag eine Perspektive auf, an die man schon gar nicht mehr zu glauben gewagt hat:


4. März 2013

Online-Dossier zur Energiepolitik

Die Bundeszentrale für politische Bildung hat ihr bemerkenswertes (Online-)Angebot zu Themen rund um Nachhaltigkeit ergänzt. Seit kurzem steht - neben den Dossiers zu Umwelt und Klimawandel - ein neues Online-Dossier zur Energiepolitik zur Verfügung. Themen sind unter anderem die Chancen und Risiken der Energiewende sowie Artikel zur Entwicklung des Strom-, Öl- und Erdgaspreises.

5. Januar 2013

dradio: Nachhaltigkeit und Wachstum

Der Deutschlandfunk hat am 03.01.2013 einen hochinteressanten Beitrag von Regina Kusch und Andreas Beckmann veröffentlicht: "Die Schwierigkeiten mit der Nachhaltigkeit". Es geht um die Energiewende und v.a. um die Frage, ob und wie sich Nachhaltigkeit und Wachstum vereinbaren lassen:
"Jede Partei und jedes Unternehmen schreibt sich heutzutage als Ziel die Nachhaltigkeit auf die Fahnen. Das generelle Wachstumsmodell stellen sie aber meistens nicht infrage. Wissenschaftler sind sich darüber uneins, ob sich Nachhaltigkeit und Wachstum tatsächlich kombinieren lassen."