19. November 2014

Social Progress Index statt BIP

Wie Wohlstand (besser) gemessen werden kann und was das für unser Konzept von "Entwicklung" bedeutet, wurde an dieser Stelle schon mehrfach thematisiert, beispielsweise im Zusammenhang mit dem Schlussbericht der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität" (siehe hier und hier). In einem 15-minütigen TED Talk klärt Michael Green über die Herkunft des nach wie vor dominanten Indikators, des BIP, auf und stellt mit dem "Social Progress Index" einen alternativen Weg vor, um "Fortschritt" zu messen:

27. September 2014

Wettbewerb zum Thema "ethischer Konsum"

Ohne eine grundlegende Änderung unserer Konsumgewohnheiten wird eine Wende zum Besseren nicht gelingen. Diese Einsicht scheint sich trotz Tendenzen wie green economy oder gar green growth zunehmend durchzusetzen. An dieser Stelle haben wir immer wieder auf Ressourcen und Ratgeber zum nachhaltigen Konsum von der Tee- und Gewürzkampagne über nachhaltigen Tourismus oder Geldanlagen bis hin zum nachhaltigen Warenkorb und einem bewährten Einkaufsratgeber hingewiesen.

I SHOP FAIR, ein Netzwerk für ethischen Konsum, bietet ebenfalls einschlägige Informationen und Lernmaterialien. Außerdem hat das Netzwerk aktuell einen Wettbewerb für Ideen zum nachhaltigen Konsum ausgeschrieben. Vielleicht haben Sie ja Interesse und eine gute Idee...

28. Juli 2014

APuZ: Nachhaltigkeit

Die heute erschienene Ausgabe 31-32/2014 der Zeitschrift "Aus Politik und Zeitgeschichte" (herausgegeben von der Bundeszentrale für politische Bildung) befasst sich mit dem Thema "Nachhaltigkeit". Die Zeitschrift ist im Volltext online:
"Ins Blickfeld der internationalen Gemeinschaft ist nachhaltige Entwicklung, sustainable development, verstärkt seit den 1970er Jahren gerückt; wichtige Marksteine auf diesem Weg waren der Bericht der Brundtland-Kommission "Unsere gemeinsame Zukunft" 1987 sowie die UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro. Während sich Nachhaltigkeit als politischer Grundwert also etabliert zu haben scheint, droht der inflationäre Gebrauch des Begriffs seinen Gehalt zu verwässern."
Die enthaltenen Aufsätze im einzelnen:
  • Michael Bauchmüller: Schönen Gruß aus der Zukunft - Nachhaltigkeit soll eigentlich ein Kompass sein für eine Welt, die mit knappen Ressourcen sorgsam haushält. Längst ist der Begriff gekapert. Doch das ändert nichts an seiner Kraft.
  • Axel Bojanowski: Verwirrende Werbefloskel - Der Begriff "Nachhaltigkeit" verschleiert die komplexen Zusammenhänge in der Natur und die zwischen Umwelt und Gesellschaft. Er liefert keine Antwort, sondern wirft Fragen auf.
  • Frank Uekötter: Ein Haus auf schwankendem Boden: Überlegungen zur Begriffsgeschichte der Nachhaltigkeit - Aus einem Spezialbegriff der Forstwirtschaft ist eine globale Leitvokabel geworden. Die Begriffsgeschichte eröffnet Perspektiven, ein Wort, das längst eine Aura der Beliebigkeit besitzt, neu zu entdecken.
  • Iris Pufé: Was ist Nachhaltigkeit? Dimensionen und Chancen - Nachhaltigkeit hat heute den Charakter eines normativen Leitbildes, das zugleich als Handlungsappell verstanden werden kann – und durchaus unternehmerische Chancen bietet. Ein einheitliches Verständnis von Nachhaltigkeit fehlt jedoch.
  • Friedrun Erben / Gerhard de Haan: Nachhaltigkeit und politische Bildung - 2014 endet die von den Vereinten Nationen ausgerufene Weltdekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (BNE). Als Querschnittsaufgaben verstanden, sind BNE und politische Bildung in hohem Grade kompatibel.
  • Simone Kaiser /Michael Rehberg /Martina Schraudner: Shaping Future: Nachhaltige Technologiegestaltung durch Partizipation - In einer frühen, ergebnis- und technologieoffenen Beteiligung von Nicht-Expert(inn)en liegen enorme Nachhaltigkeitspotenziale: Es können neue inhaltliche Impulse für die Technologieentwicklung entstehen, zudem werden Legitimitätsdefizite vermieden.
  • Frank Kürschner-Pelkmann: Nachhaltige Wassernutzung - Wasser ist eine unverzichtbare Lebensgrundlage. Trotzdem kommt es vielerorts zu Schadstoffeinleitungen und Verschwendung. Dabei gibt es überzeugende Konzepte und Beispiele für einen nachhaltigen Umgang mit dem Wasser.
  • Hans von Storch: Klimaservice: Nachhaltig "vorhersagen"? - Für viele bedeutet "Klimaservice" die Bereitstellung von Vorhersagen ähnlich der Wettervorhersage. Aber es gibt gravierende Unterschiede. Die Aufgabe, Klimawissen bedarfsgerecht zu vermitteln, ist bislang kaum verstanden worden.

20. Juli 2014

Gewürzkampagne

Der Wirtschaftswissenschaftler Günter Faltin hat in den 1980er Jahren die Teekampagne ins Leben gerufen - ein völlig neues Konzept ("Luxus durch Einfachheit"), das bis heute nicht nur nachhaltig, sondern auch erfolgreich funktioniert. 2012 erhielt die Kampagne beispielsweise den Nachhaltigkeitspreis der IHK Potsdam (siehe hier). An den Prinzipien der Teekampagne orientiert wurde nun in Berlin eine Gewürzkampagne gegründet, die auf dem Gebiet der Gewürze Nachhaltigkeit mit Qualität und einem geringen Preis zu verbinden versucht. Internetauftritt und Shop sind hervorragend gelungen, meine Probebestellung harrt noch der Verkostung. Wiwo Green stellt das Startup hier vor...

29. Juni 2014

FES Online-Akademie: Thema Nachhaltigkeit

Die Online-Akademie der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) bietet Materialien zum Selbststudium: Neben Europa und Globalisierung zählt auch Nachhaltigkeit zu den Schwerpunktthemen:
"Der Begriff Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Was kann bzw. muss auf dem Weg zu nachhaltigen Strukturen getan werden? Nachhaltigkeit ist ein Querschnittsthema und stellt an Politik und Gesellschaft – lokal, national und international – immense Gestaltungsanforderungen, aber auch -möglichkeiten."
Der entsprechende Abschnitt widmet sich unter anderem folgenden Aspekten:
  • Nachhaltigkeit - was bedeutet das?
  • Querschnittsthema Nachhaltigkeit: Energie, Klima, Ressourcen, Konsum, Landwirtschaft
  • Nachhaltigkeit aus philosophischer Perspektive

17. Juni 2014

Hilfe beim Einkauf: Nachhaltiger Warenkorb

Der bekannteste Ratgeber für nachhaltigen Konsum ist „Der Nachhaltige Warenkorb”, der vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (www.nachhaltigkeitsrat.de) erstellt und regelmäßig aktualisiert wird. Dabei handelt es sich um eine knapp 100-seitige Broschüre, die man bestellen oder als pdf herunterladen kann. Außerdem stehen die Informationen auch online unter www.nachhaltiger-warenkorb.de zur Verfügung (mittlerweile auch als App).

Der Einkaufsführer deckt sowohl die täglichen Einkäufe (Lebensmittel, Textilien, Kosmetik etc.) als auch die seltenen Einkäufe (Haushaltsgeräte, TV, PC, Reisen etc.) und großen Anschaffungen (Auto, Möbel, Geldanlage etc.) ab. Ein großer Vorzug besteht auch darin, dass die vielen verschiedenen Label und Siegel einer Prüfung unterzogen und diesbezüglich Empfehlungen ausgesprochen werden, was der Orientierung der Verbraucher sehr dienlich ist.

23. Mai 2014

Energiewende: Stand der Dinge

Das Wirtschaftsmagazin brand eins hat einen ausführlichen und sehr informativen Artikel über die Energiewende aus der Ausgabe 4/2014 online freigeschaltet: "Unter Strom. Ein Überblick über den Stand der Dinge":
"Es fehlt zwar nicht an Ideen, doch es ist keine simple Lösung in Sicht. Eine solche kann auch dieser Beitrag nicht liefern, wohl aber Fakten, Korrekturen verbreiteter Missverständnisse und den Versuch einer Einordnung. So gehen wir auf den folgenden Seiten der Frage nach, welche Anteile die wesentlichen Energieträger in Deutschland, Europa und der Welt zur Stromversorgung beitragen und welche Rolle sie in Zukunft spielen könnten."

4. Mai 2014

Klimamodelle

Der folgende TED-Talk von Gavin Schmidt verschafft in rund 12 Minuten interessante Einblicke in die Komplexität der Klimaforschung und zeigt, wie treffsicher Klimamodelle zwischenzeitlich sind:

8. April 2014

Fleisch und Nachhaltigkeit

Jeder Deutsche konsumiert im Schnitt knapp 90 kg Fleisch pro Jahr. Das ist zu viel und in vielerlei Hinsicht problematisch. Flächenverbrauch, Welternährung, Klimawandel, Tierrechte, Exportsubventionen, Umweltverschmutzung, Gesundheit – die industrielle Produktion von Fleisch ist in vielen Bereichen nicht nachhaltig.

Aber was genau sind die Probleme der industriellen Fleischproduktion? Was sind die globalen Auswirkungen? Und was kann dagegen getan werden? Dies sind die Fragen, denen der neue Clip der WissensWerte Reihe nachgeht:

7. Februar 2014

Weniger CO2-Emissionen?

Dass die CO2-Emissionen einer Volkswirtschaft gesunken sind, heißt noch lange nicht, dass man tatsächlich CO2 eingespart hat, wie das folgende kurze Video am Beispiel Großbritanniens zeigt:

11. Januar 2014

Schlussbericht der Enquete-Kommission "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität"


Die Problematik der Fixierung auf (quantitatives) Wachstum wurde an dieser Stelle immer wieder thematisiert. Nun liegt ein neuer, sehr wichtiger Debattenbeitrag vor, nämlich der Schlussbericht der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität". Er kann über die Website der Bundeszentrale für politische Bildung als pdf heruntergeladen werden. Auf dieser Website findet sich folgende Beschreibung:
Die Kommission hatte den Auftrag, den Stellenwert von Wachstum in Wirtschaft und Gesellschaft zu ermitteln, einen ganzheitlichen Wohlstands- und Fortschrittsindikator zu entwickeln und die Möglichkeiten und Grenzen der Entkopplung von Wachstum, Ressourcenverbrauch und technischem Fortschritt auszuloten. Unter anderem schlägt die Kommission einen neuen Begriff von Wohlstand und eine neue Wohlstandsmessung vor, die neben dem materiellen Wohlstand auch soziale und ökologische Dimensionen von Wohlstand abbildet.
Weitere Informationen rund um die Arbeit der Kommission finden sich hier...